Kommenden Sonntag ist es wieder so weit: Muttertag….
Heutzutage zaubert mir das Wort „Muttertag“ immer ein breites Grinsen ins Gesicht: ich muss dann an die gleichnamige sarkastische österreichische Komödie denken.
Gleichzeitig erzeugt der Tag selbst gemischte Gefühle in mir.
Muttertag – ein Tag der Widersprüche
Zumindest für mich! Warum?
Ich bin der Meinung, dass die Mamas einfach wichtig sind für diese Welt. Dass sie ein GESCHENK sind.
ich sehe aber auch, dass ihnen – damit meine ich die Mamas selbst – das allzu oft nicht so bewusst ist.
Dass sie das nicht so leben.
Dass sie sich oft zu sehr auspowern.
Zu viel geben ohne auf ihre eigenen Batterien zu achten.
Sich auslaugen, weil sie sich nicht zu nehmen trauen („was könnten denn die anderen sagen?)
Nicht NEIN sagen wollen
sich zu sehr in Normen und Vorstellungen verstricken
Sie vergessen, dass es ihren Lieben nichts nützt, wenn sie sich verausgaben …..
Und dann gibt es diesen besonderen Tag – den Muttertag – den 2. Sonntag im Mai – der Tag, an dem wir unsere Mütter ehren!
Aber kann ein Tag, kann der Muttertag, an dieser Tatsache etwas ändern? Ist dieser Tag ein Tag der Erholung für sie? Oder doch mehr eine zusätzliche Belastung?
Woher kommt der Muttertag eigentlich?
Bevor ich diesen Fragen nachgehe, wollte ich für mich die Frage klären, woher eigentlich der „Brauch des Muttertages“ kommt. Wusstest du, das?
lt. Wikipädia war die Begründerin des heutigen Muttertages die Amerikanerin Anna Marie Jarivs, die ihrer toten Mutter gedenken wollte. Sie ließ nach einer speziellen kirchlichen Andacht, die allen Müttern gewidmet war, 500 weiße Nelken als Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter an die anwesenden Mütter austeilen. In der Folge machte sie sich stark, einen offiziellen Feiertag zu Ehren der Mütter zu schaffen. 1914 wurde der Muttertag in Amerika zum ersten Mal als nationaler Feiertag begangen. Mit zunehmender Kommerzialisierung aber, rückte Anna Marie Jarivs von dieser Idee ab und bereute letztendlich diesen Tag ins Leben gerufen zu haben.
1922/23 wurde der Muttertag in Deutschland so richtig populär. In Österreich wurde der Muttertag 1924 eingeführt – als Initiatorin gilt Begründerin der Frauenbewegung Marianne Hainisch.
Der Muttertag – ein Geschenk für jede Mutter?
Oder doch nicht!
Kommen wir zurück zu meiner ursprünglichen Frage, ob der Muttertag etwas daran ändern kann, dass sich Mamas allzu oft auslaugen und auf sich vergessen.
Ist dieser Tag wirklich etwas Besonderes für sie?
Fühlen sie sich an diesem Tag wirklich anders?
Werden sie bzw. fühlen sie sich an diesem Tag wirklich geehrt?
Gesehen?
Mehr als anderen Tagen?
Ich denke, Antworten darauf kann sich jede Mama nur selbst geben! Darum möchte ich die Frage direkt an dich weitergeben:
Wie siehst du DEINEN Muttertag?
Wie geht’s DIR damit, wenn du an den Muttertag denkst?
Freust du dich schon?
Ist dieser Tage wirklich anders als andere Tage?
Fühlst du dich mehr wahrgenommen?
Oder ist es viel eher so, dass dir – angesichts der Dinge, die für diesen Tag zu organisieren sind – die Schweißperlen auf der Stirn stehen?
Weil die Schwiegermutter oder Mutter zu Besuch kommt und es da immer pikobello aufgeräumt sein muss? (Anmerkungen meinerseits: Muss es das? Was, wenn nicht?)
Wird erwartet, dass es da etwas Besonderes zu essen geben soll?
Sind die Einkäufe noch nicht erledigt, muss noch Geschenk besorgt werden?
Die Vorbereitungsliste scheint ins endlose zu wachsen als zu schrumpfen?
Du weißt jetzt schon, dass du wieder den ganzen Vormittag alleine in der Küche verbringen wirst müssen? Und dann doch wieder irgendwer was zum Aussetzen hat?
Oder gehts doch lieber ins Restaurant mit zig anderen Familien um dann sichtlich enttäuscht gemeinschaftlich über das vermeintlich schlechte Service zu meckern? Wobei wir oft vergessen, dass auch die scheinbar unfreundliche Kellnerin auch eine Mutter ist, die auf diese Weise ihren „Ehrentag“ verbringen muss……
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass solche Feste/Feiertage generell schwierig sind für uns Mamas. Warum?
Weil wir so unsere Vorstellungen haben.
Ein genaues Bild im Kopf wie alles zu sein hat.
Wie der Tag zu verlaufen hat.
Dieses Bild entspringt aber in den seltensten Fällen unseren ureigenen Wünschen, sondern ist meist geprägt von dem, was andere erwarten könnten oder sagen, wenn wir dem nicht entsprechen. Wir wollen es allen recht machen.
Es ist ein Dilemma mit dem Muttertag
Es stimmt schon, schließlich geht es an diesem Tag ja nicht nur um uns Mamas – wir selbst haben auch Mütter und Schwiegermütter.
Für diese wollen wir ja auch da sein – ihnen gefallen….oder nicht?
Muss ich wirklich deren VORstellungen und Erwartungen unbedingt gerecht werden?
Muss ich da stundenlang in der Küche stehen, um ein Essen zu zaubern, nur damit es nichts zu beanstanden gibt?
ICH bin doch auch eine Mama.
Eine Mama mit meinen eigenen Wünschen.
Und wenn ich am Muttertag meine Ruhe haben möchte, dann ist das mein gutes Recht.
Ich muss aber zugeben, dass ich in dieser Hinsicht gesegnet bin – Bei uns gab und gibt es dieses TammTamm um diesen Tag nicht:
Muttertag anders gelebt
Zum einen wurde schon meiner Ursprungsfamilie der Muttertag nicht „gefeiert“. Es war ein Tag wie jeder andere auch. Wohl gab es Geschenke für die Mama als wir Kinder noch kleiner waren und wir im Kindergarten oder der Volksschule welche gebastelt hatten. Nach der Volksschule hörte sich das dann auf. Während meine Schulkollegen ihren Müttern vom Selbstersparten Blumen und sonstige Geschenke kauften, kam ich mir ein bisschen wie eine Außerirdische vor, wenn ich erzählte, dass der Muttertag bei uns ein Tag wie jeder andere war.
Meine Mama war immer schon der Meinung, dass der Muttertag, einer der verlogensten Tage sei. (Dieser Meinung ist sie auch heute noch). Was sie störte war einerseits, dass es ein bestimmter vorgegebener Tag ist. Ein Tag, an dem die Wirtschaft vorschreibt, dass man der Mütter gedenken müsse. Ein rein wirtschaftliches Spektakel wo alle so tun, als ob die Mama das wichtigste wäre. Was ist mit den restlichen 364 Tagen im Jahr?
Sie sagte immer, dass es ihr lieber sei, ganz überraschend (an irgendeinem beliebigen Tag im Jahr) eine liebevolle Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ihr war der Tag nicht wichtig!
Also war der Muttertag ein Tag wie jeder andre auch! Und ohne Fernsehwerbung hätte ich meist sogar darauf vergessen.
Zum anderen lebe ich heute in einer Beziehung, in der mein Mann sein ganz eigenes Bild von Muttertag hat. Auch wir feiern keinen Muttertag – besser gesagt, nicht DEN Muttertag (am 2. Wochenende im Mai). Das gleiche gilt auch für DEN Vatertag.
Wenn wir als Familie etwas feiern, dann ist es der Geburtstag unseres Sohnes – der Tag, der uns schließlich zu Mutter und Vater gemacht hat. Wenn, dann ist das der Tag, an dem ich Blumen bekomme.
Auch sonst vermisse ich nichts! Ich werde von meinen beiden Männern an jedem Tag gesehen und respektiert. Und immer wieder einmal mit einer netten Geste überrascht. Frühstück bereiten wir an den Wochenenden generell gemeinsam zu, wobei sich immer wieder einer von uns das Recht herausnimmt, um länger im Bett zu bleiben.
Auch bei uns ist der 2. Sonntag im Mai ein Sonntag wie jeder andere. Auch heute wüsste ich nicht, wann Muttertag ist, wenn es nicht die Werbung gäbe.
Meine Mama kommt mit dieser Sichtweise so wie so klar. Meine Schwiegermutter hat damit noch ein Thema. Aber das sehe ich als die Aufgabe meines Mannes das mit ihr zu klären. Ich bleibe da außen vor! Ich muss mich nicht einmischen.
Sie würde sich auch von ihrem Sohn wünschen, dass er mit Blumen vorbeikommt und sie ausführt. Und Jahr für Jahr erklärt ihr mein Mann, dass er sie gerne ausführt und ihr Blumen bringt (was er auch tatsächlich immer macht), aber nicht an DIESEM Tag.
OK, und was will ich dir damit sagen? zum Abschluss noch mitgeben?
Dein JA zu DIR – erst recht am Muttertag
Ich möchte dich ermutigen JA zu DIR zu sagen.
Zu deinen Wünschen und Vorstellungen. Und zwar nicht nur am Muttertag.
Ich möchte dich ermutigen über dich ein wenig nachzudenken.
Was sind DEINE Wünsche und Träume?
was hättest du gerne in deinem Leben (neu oder anders)?
Steh auf und GO FOR IT.
Niemanden sind deine Wünsche (die große und kleinen) genau so wichtig wie dir selbst
Nochmals:
Niemanden sind deine Wünsche so wichtig wie dir selbst (und das hat nichts mit mangelnder Liebe oder Respekt zu tun)
Es wird sich nichts ändern wenn du darauf wartest, dass die anderen etwas tun!
Du MUSST – und ich verwende hier absichtlich das Wort müssen- DU musst aufstehen und was tun. Auch wenn es den anderen vielleicht nicht gefällt.
Jedes NEIN zu anderen ist ein JA zu DIR!
Trau dich auszusteigen – trau dich anders zu sein – trau dich zu dir zu stehen! Und das nicht nur am Muttertag
Aber vielleicht gerade am Muttertag
Wenn du dir noch mehr Inspirationen dieser Art oder Unterstützung wünschst, dann komm in meine Facebookgruppe „Dein Ja zu Dir – der RabenmütterTreff“.
Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogparade „Mama, du bist ein Geschenk für die Welt“, die von folgenden engagierten Frauen anlässlich des bevorstehenden Muttertages ins Leben gerufen wurde:
Janina, Jessica Verfürth, Daniela Koster, Sabine Machowski, Olga Homering, Sophie Mikosch, Heike Spatz, Friederike Rainer, Tina Plugge, Irina Danese und mir
Weitere Beiträge wirst du in den kommenden Tagen auch hier finden:
www.leonina-frei-geborgen.com
https://podcasts.apple.com/de/podcast/phoenixausderasche/id1458367028 (Podcast)
www.danielakoster.de
www.busy-mom.de
https://olgahomering.de/
www.muetterimpulse.de
https://eltern-im-wandel.de/anmeldung-zum-webinar-gfk-mit-kleinkindern/
www.herzenskinder.net
www.mama-caoch.com
www.rohveganekinder.com
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