In meinem Interview mit Kerstin Schulenburg von www.kraft-raeume.de verrät die Feng Shui Expertin welche vier Erfolgsfaktoren aus ihrer Sicht Kinder beim Lernen unterstützen und ihre Entwicklung positiv fördern. Das Interview gibts auf Facebook zum Anschauen und hier auf meinem Blog – als Gastbeitrag – zum Nachlesen.
Gibt es so etwas wie Feng Shui für den Schreibtisch?
Also, wenn die Frage auf eine bestimmte Verteilung der Dinge auf dem Schreibtisch oder ähnliches abzielt, würde ich eher mit Nein antworten. Ich mache ja Klassisches Feng Shui. Da geht es um den Einfluss der Umgebung und der Himmelsrichtung. Insofern ist mein erster Rat beim Schreibtisch immer: Suche einen geschützten Platz und drehe den Schreibtisch in die optimale Richtung.
Erfolgsfaktor 1: der geschütze Platz
Ein geschützter Platz, wie kann ich mir das vorstellen?
Das Prinzip des geschützten Platzes stammt aus dem Landschafts-Feng Shui. Um Sicherheit und Stabilität für die Bewohner zu gewährleisten, sollte ein Haus unter anderem einen guten Schutz im Rücken haben. Das kann ein Berg oder auch ein höheres Haus sein. Wenn wir das auf den Schreibtisch übersetzen, bedeutet es, eine Wand im Rücken zu haben und den Blick in den Raum, am besten zur Tür. Dies ist eine geschützte und gleichzeitig machtvolle Position.
Es ist ein Urinstinkt, unsere Wirbelsäule mit den wichtigen Nervenbahnen im Rückenmark zu schützen. Sitzen wir mit dem Rücken zum Raum, ist ein Teil unseres Unterbewusstseins ständig in „Hab-Acht-Stellung“. Diese angespannte Haltung raubt Kraft und Energie. Wie soll ein Kind so konzentriert die Schularbeiten erledigen?
Leider finde ich bei meinen Kinderzimmer-Beratungen meistens genau das vor. Der Schreibtisch steht klassisch vor dem Fenster mit dem Rücken zur Tür. Oft liegen sich Tür und Fenster gegenüber, so dass das Kind dann zusätzlich im „Energie-Durchzug“ sitzt. Das ist eine denkbar ungeeignete Position für konzentriertes und erfolgreiches Arbeiten. Der Blick aus dem Fenster lenkt zusätzlich ab. Vielleicht spielen die Freunde schon draußen … Hier macht man es den Kindern wirklich unnötig schwer.
Was kann man machen, wenn ein optimaler / geschützter Platz aufgrund der Raumverhältnisse nicht möglich ist (z.B. Einbaumöbel)?
Wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, kannst du die Wand im Rücken durch etwas anderes ersetzen. Das kann zum Beispiel eine hohe Rückenlehne am Schreibtischstuhl, eine Pflanze oder ein Paravent sein. Auch ein Raumteiler zwischen Schreibtisch und Zimmertür bietet Schutz für den Rücken und verhindert gleichzeitig „Energie-Durchzug“.
Viele Kinder – besonders die jüngeren – machen ihre Hausaufgaben lieber am Esstisch. Sollte ich da auch auf den Schutz im Rücken achten?
Ja unbedingt. Gerade für unruhige und zappelige Kinder ist es sehr hilfreich, nicht mit dem Rücken zum Raum zu sitzen.
Erfolgsfaktor 2: die optimale Blick-Richtung
Und hier – wie auch am Schreibtisch – gibt es einen weiteren wichtigen Unterstützungsfaktor: die optimale Blick-Richtung.
Jede Himmelsrichtung hat eine bestimmte Energiequalität. Diese kann stärken oder schwächen. Wie die jeweilige Richtung wirkt, hängt vom Geburtsjahr ab. So hat jeder Mensch u.a. eine Erfolgsrichtung und eine Ruherichtung. Die Ruherichtung ist besonders für Kinder hilfreich, für die es schwierig ist, konzentriert und ausdauernd zu lernen. Wenn es vom Raum her möglich ist, empfehle ich meistens das Kind so zu setzen, dass es in seine persönliche Ruherichtung schaut.
Für Kinder, die eher ruhig und antriebslos sind, ist die Erfolgsrichtung geeigneter. Sie ist die absolute Power-Richtung. Ich lege den Leser*innen wirklich ans Herz, ihre Kinder und auch sich selbst mit der Kraft der positiven Richtungen zu unterstützen. Es macht das Leben definitiv leichter.
Für alle, die es ausprobieren wollen, steht auf meinem Blog eine persönliche Auswertung zum kostenlosen Download zur Verfügung (Klick hier um zum Download zu gelangen)
Das heißt, es gibt nicht die eine gute Richtung fürs Lernen, sondern es ist individuell unterschiedlich?
Ja, ganz genau. Es gibt kein Patentrezept für gutes Lernen. Das kennst du aus deiner Praxis ja auch. Jedes Kind ist einzigartig. Ich führe immer ausführliche Vorgespräche und schaue mir genau an, welche Unterstützung das Kind braucht, bevor ich eine Empfehlung gebe. Dazu gehört nicht nur der Lernplatz. Auch das Bett und die Gestaltung des Kinderzimmers spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Kindes.
Erfolgsfaktor 3: ein guter Schlafplatz
Ein guter Schlaf ist essentiell für Gesundheit und geistige Entwicklung. In der Nacht muss der Körper regenerieren können und alle Eindrücke des Tages werden verarbeitet. Oder anders ausgedrückt: Nur wer gut schläft, kann auch gut lernen.
Dazu ist neben geschützter Position und günstiger Richtung wie beim Schreibtisch eine ruhige, störungsfreie Schlafumgebung wichtig.
Was heißt das im Einzelnen?
Das Bett sollte mit dem Kopfteil an einer Wand stehen. Der Kopf sollte in eine günstige Richtung zeigen (z.B. Ruhe, Gesundheit, Harmonie).
Ein Hochbett ist nur für gut geerdete Kinder zu empfehlen, „Träumer“ sind in Bodennähe besser aufgehoben.
Scharfe Kanten von Dachgauben, Balken oder Möbelstücken sollten nicht auf das Bett zielen. Das heißt, du solltest die Kante nicht sehen, wenn du im Bett liegst. Wir nennen das im Feng Shui „Giftpfeil“. Die Kanten bündeln die Lebensenergie Qi. Dadurch wird sie zu stark und kann schädlich werden – besonders wenn man täglich mehrere Stunden diesen Giftpfeilen ausgesetzt ist.
Das gilt im Übrigen auch für Regale, die in Kopfhöhe über dem Schreibtisch angebracht sind – nicht selten (Mit-)Verursacher für Kopfschmerzen beim Lernen!
Wenn du Giftpfeile im Raum entdeckst, kannst du sie ganz leicht entschärfen, indem du sie verhängst oder abdeckst. Die Kante vom Nachttisch kannst du nachts mit einem kleinen Kissen abdecken, Deckenbalken mit Tüchern verhängen oder durch einen Betthimmel. Du kannst auch eine abgerundete Winkelleiste vom Baumarkt auf den Kanten anbringen.
Erfolgsfaktor 4: die Gestaltung des Kinderzimmers
Ich habe vorhin auch die Gestaltung des Kinderzimmers angesprochen. Das ist ein wichtiger Punkt. Wir unterscheiden im Feng Shui Yin- und Yang-Energie. Yin ist Ruhe, Yang Aktivität. Ein Schlafraum braucht mehr Yin, ein Arbeits- und Spielzimmer mehr Yang.
Die besondere Herausforderung im Kinderzimmer ist, das meistens Spielen/Arbeiten und Schlafen in einem Raum vereint sind. Es gilt also, die richtige Balance zwischen Yin- und Yang-Energie zu finden. Kinder brauchen viel Yang für ihre Entwicklung. Yang Energie entsteht durch kräftige Farben und Muster, Bewegung und Geräusche.
Im und um das Bett herum sollten aber sanfte/dezente Farben vorherrschen, um das Einschlafen und einen ruhigen Schlaf zu fördern.
Ich wurde einmal von einer Mutter um Hilfe gebeten, die Probleme mit einem überaktiven Sohn hatte. Das Bett stand frei mitten im Raum. Es war wie ein Rennwagen gestaltet, die Bettwäsche ferrari-rot mit lebensgroßer Schuhmacher Figur! An den Wänden überall Rennposter. Ehrlich, ich hätte mir kein besseres Beispiel für zu viel Yang Energie im Schlafbereich ausdenken können.
Also, um das noch einmal ganz deutlich zu machen: Bett- und Nachtwäsche in sanften Farben ohne Muster unterstützen besonders unruhige Kinder dabei, zur Ruhe zu kommen. Die Umgebung des Bettes sollte ebenfalls in dezenten Farben gehalten werden. Ein Betthimmel wirkt zusätzlich schützend und bergend bei Schlafproblemen.
Spielsachen sollten vor dem Schlafengehen in Schränken oder Kisten verstaut werden und möglichst nicht unter dem Bett aufbewahrt werden, da sie die Yang-Energie vom Spielen ausstrahlen.
Im Spielbereich und um den Schreibtisch sind kräftigere Farben angebracht – je nach Temperament des Kindes. Hier ist es hilfreich die Energie der Farben und ihre jeweilige Wirkung auf den Charakter des Kindes abzustimmen. Ein sehr ruhiges, zurückhaltendes Kind kann zum Beispiel mit Rot gestärkt werden, ein quirliges Kind kann mit Blau oder Grün beruhigt werden.
Du siehst, es ist eigentlich ganz einfach sein Kind beim Lernen zu unterstützen und eine positive Entwicklung zu fördern – man muss nur wissen wie.
Kerstin Schulenburg
Feng Shui Expertin
www.kraft-raeume.de
www.lebenmitrueckenwind.de Blog mit Tipps für ein leichteres Leben
Bildnachweis:
Beitragsbild: depositphotos _1987476_I-2015
Mädchen am Schreibtisch & Portraitfoto: Kerstin Schulenburg
Wow, ein toller Artikel!!!
Grade das mit dem Schreibtisch und der geschützten Position finde ich eine wichtige Info für alle Eltern/Mamas/Papas, um es dem Kind einfacher zu machen!!!!
Ganz toll!
Danke – was für eine tolle Kooperation, Ihr 2!
Ja, liebe Sabine! Das finde ich auch – und es erklärt so Vieles!
Dieses Wissen würde sicher so einiges an Unstimmigkeiten zwischen Eltern und Kind beim Hausübung machen, ersparen!