Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um einen klassischen Artikel, sondern viel mehr um eine Aufzählung verschiedener Ideen, wie du dein Kind auch in Zeiten von Covid-19 beschäftigen kannst.
Für viele Familien bedeutet die jetzige Zeit viel Stress, wenn Eltern und Kinder gleichzeitig zuhause sind. Die Eltern müssen teilweise ihrem Job im Homeoffice nachkommen, sollen gleichzeitig ihre Kinder schulisch betreuen und möglicherweise noch jüngere Geschwisterkinder beschäftigen. Die Kinder verstehen kaum bzw. gar nicht, warum die Eltern nicht so viel Zeit für sie haben wie sonst, wenn sie (am Wochenende) zuhause sind. In dieser angespannten Situation fällt es dann schwer, kreativ zu sein und auf die Schnell Ideen zu entwicklen, wie die Kinder zuhause möglichst sinnvoll beschäftigt werden können.
Mit dieser Aufzählung möchte ich dir ein paar Gedankenanstöße geben. Manche der Ideen kann dein Kind alleine umsetzten – so dass du auch ein wenig Zeit für dich hast, bei anderen wird es deine Unterstützung benötigen. Manche Spiele machen mehr Spaß, wenn man sie zu mehrt durchführt, andere können auch durchaus vom Kind alleine umgesetzt werden. Einiges kommt dir vielleicht auch aus deiner Kindheit/Jugend bekannt vor. Falls ja, sorgt das wieder für Gesprächsstoff und gemeinsame Qualitytime. Vielleicht kommst du ja auch auf den Geschmack und nutzt die eine oder andere Idee, um sie gemeinsam mit deinem Kind umzusetzen.
Ich bin schon sehr gespannt, welche der Ideen bei Dir zuhause umgesetzt wird.
Stille und bewegte Beschäftigungsideen – allein oder zu mehrt – für verschiedene Altersgruppen
Also, dann lass uns mal beginnen. Viel Spaß beim Lesen (und vielleicht auch Schwelgen in Kindheits- bzw Jugenderinnerungen)
1. Disco oder Danceparty:
Veranstaltet als Familie eine Danceparty zuhause und bringe deinem Kind, die Lieblingssongs aus deiner Kindheit/Jugend näher. Schaut euch auch die Videos an und teilt mit euren Kindern eure Erinnerungen. Das macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für Gesprächsstoff (Frisuren, Kleidung, Technik,…)
Variante: Dein Kind kann sich mit Freunden über Zoom o.ä. zu einer Danceparty verabreden
2. Choreographien lernen:
Auf You Tube und in den Sozialen Netzwerkern findest du Choreographien zu verschiedenen Songs, die auch zuhause erlernbar sind. (Kreadance Vienna stellt laufend neue Choreographien auf You Tube – wie z.B. den Aufwärmtanz, der für alle Altersstufen geeignet ist)
3. Yoga zuhause:
Viele YogatrainerInnen und Yogainstitute bieten mittlerweile online Yogaeinheiten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden an tw. auch mit bzw. für Kinder.
4. My own creative Fitness Center:
Erstelle einen kleinen Hindernisparcours für deine Kind (und dich?): Je nach Alter deines Kindes kann der Hindernislauf in der Wohnung über verschiedene Rückenlehnen von Sitzbänken oder Pölster, über Stühle, entlang von Tischkanten oder unten durch, Slalom durch aufgestellte Klopapierrollen, etc. führen. Sowohl das „Erfinden“ als auch Durchführen bzw. wieder abbauen kann gemeinschaftlich erfolgen
5. Buchstabenpantomime:
In Anlehnung an den bekannten Song „YMCA“ von Villagepeople versucht ihr die verschiedenen Buchstaben mit eurem Körper darzustellen. Anfangs müssen nur einzelne Buchstaben erraten werden – mit etwas Übung lassen sich ganze Worte buchstabieren.
6. Zahlenpantomime:
Diesmal versucht ihr mit eurem Körper verschiedene Zahlen pantomimisch darzustellen. Lasst eurer Kreativität freien Lauf.
Variante: ihr vereinbart verschiedene Übungen für Einer-, Zehner- bzw. Hunderterstelle: z.B.
Einerstelle: 1-9-mal hüpfen; Zehnerstelle = 1-9 Kniebeuge/n; Hunderterstelle = 1-9 Liegestützen
Die Zahl 128 würde demnach wie folgt dargestellt werden: 1 Liegestütz, 2 Kniebeugen, 8 Sprünge
7. Rechenpantomime:
Wie zuvor, nur werden diesmal die Ergebnisse verschiedener Rechenoperationen dargestellt. So macht vielleicht das Wiederholen des 1mal1 oder Erlernen einzelner Malreihen mehr Spaß 😊
8. Wahrheit oder Pflicht 2.0:
Wie beim bekannten „Wahrheit oder Pflicht“ stellst du deinem Kind statt Wahrheit eine kleine Aufgabe und statt Pflicht eine Bewegung zur Wahl.
Beispiel: Tisch abräumen oder 10 mal auf einem Bein hüpfen.
oder: Dein Kind kann zwischen 2 verschiedene Bewegungsarten wählen: z.B. 5 Sit-ups oder 5 Kniebeugen
9. Länderreise:
Bei diesem Spiel geht es ums Merken und um sanfte Bewegung. Du brauchst dazu für jedes Kind 4 Zettel, auf denen du 4 verschiedene Ländernamen notierst. Diese legst du vor bzw. hinter dein Kind, sowie rechts und links von ihm. Das Kind steht also in der Mitte der 4 Zettel. Du nennst ein Land und dein Kind reist nun in das betreffende Land, indem es mit beiden Füßen – ohne auf den Boden zu sehen und nachzulesen – auf den jeweiligen Zettel steigt. Im Anschluss kommt es wieder zurück in die Mitte.
Varianten: mehr Zettel und Länder bzw. bei mehreren Kindern gleichzeitig und auf Schnelligkeit spielen
10. Simon says/Simon sagt:
Ziel dieses Spiels ist es, verschiedenen Anweisungen (ggf. in einer anderen als der Muttersprache) zu folgen. Ein Spieler übernimmt die Rolle von Simon und gibt den anderen Anweisungen. „Simon says: Touch your nose“. Die übrigen Mitspieler folgend diesen Anweisungen. So können beispielsweise neue einfache Vokabeln wiederholt werden.
11. Feuer, Wasser, Luft:
Ihr vereinbart vor Spielbeginn verschiedene Reaktionen für die betreffenden Worte. z.B Feuer = von einem Bein auf das andere steigen, Wasser = auf einen Stuhl stiegen, Luft = um die eigene Achse drehen. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Spielleiters, der die entsprechenden Befehle gibt. Die übrigen Spieler bewegen sich vorsichtig durch den Raum. Sobald der Spielleiter ein Wort gerufen hat, antworten die Spieler mit dem entsprechenden Verhalten.
12. Weitwurf bzw. Zielwerfen mit Socken/Klopapierrollen:
Wir haben das mit unserem Sohn als er noch kleiner war, immer gespielt. Dazu musste er versuchen, die zusammengelegten/verknoteten Socken in eine geöffnete Lade zu werfen. Selbstverständlich funktioniert das funktioniert auch mit Softbällen (falls ihr solche zuhause habt) oder verknoteten Tüchern sowie Klopapierrollen. Statt der Lade kann auch ein leerer Karton als Tor/Ziel herhalten
13. Jonglieren lernen:
Falls du keine Jonglierbälle zuhause hast, nimm einfach verknotete Socken. Anleitungen findest du im Internet (z.B. hier)
14. Eine Zeichensprache lernen:
entweder die offizielle Gebärdensprache oder eine eigene. In diesem Video verrate ich dir die Zeichensprache in der icc mich als Kind mit meinen Feunden unterhalten habe. Vielleicht kennst du sie ja auch!
15. Eine Geheimsprache lernen:
Ihr könnt dazu eure eigene Geheimsprache erfinden (wobei eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind) oder ich unterhaltet euch in Löffelsprache oder Räubersprache.
Bei der Löffelsprache werden die Vokale und Diphthonge durch eine Kombination des ursprünglichen Vokals/Diphthongs+LEW+Vokal/Diphthong ersetzt. Aus a wird aLEWa, aus e elewe, u.s.w. mehr dazu findest du hier
Etwas anders funktioniert die Räubersprache: Hier werden die einzelnen Konsonanten zu [Konsonant + O + Konsonant]; d.h. jedes R wird zu ROR usw. Mehr über Räubersprache erfahren.
Variante: erfindet eure eigene Geheimsprache! Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, wenn ihr eure eigene Geheimsprache erfinden wollt. Löffelsprache oder Räubersprache
16. Fadenspiele – wie Abnehmen **)
17. Gummitwist **) – ist auch unter gewissen Sicherheitsvorkehrungen in einer Wohnung möglich. Auch alleine indem das Kind das Gummiband zwischen 2 Stühlen einspannt.
18. Klatschspiele *): wie z.B. beim Bäcker hat`s gebrannt.
19. Koordinationsübungen/Überkreuzbewegungen:
Zu den bekanntesten Überkreuzbewegungen zählt die Variante, in der man den rechten Ellenbogen zum linken Knie und umgekehrt bringen muss. Andere etwas herausforderndere Anleitungen findest du in meinem Video auf FB ab Minute 18:50 bzw. unter https://www.simplystrong.at/vital4brain
20. Reaktionsspiele: alles was Flügel hat fliegt
21. Konzentrationsspiele a la „ich packe meinen Koffer und nehme mit“ *) oder Würfelkonzentration (jede Augenzahl hat eine bestimmte Bewegung, die zuvor ausgemacht wurde)
22. Wäscheklammernspiel:
Dein Kind liegt auf dem Bauch und schaut ein (oder hat die Augen verbunden) während du nun versuchst, Kluppen/Wäscheklammern an der Kleindung und dem Körper deines liegenden Kindes anzubringen und zwar möglichst so, dass sie dein Kind nicht spürt. Dein Kind soll dabei mitzählen, wie viele Kluppen es spürt und wo diese sind. Im Anschluss tauscht ihr die Rollen und dein Kind versucht an deiner Rückseite die Wäscheklammern anzubringen.
23. Theaterpremiere:
Dein Kind (funktioniert auch bei einem Einzelkind) überlegt sich eine Handlung spielt dies dann mit Kasperlefiguren, normalen Puppen oder Marionetten vor. Zu einem richtigen Theaterabend gehört vielleicht auch ein Programm, das dein Kind gestalten kann bzw. Theaterkarten, die dann vor Beginn verkauft werden. Als mein Sohn noch klein war, liebte er es mit seinen Stofftieren ein Marionettentheater aufzuführen. Dazu band er sie an verschieden lange Schnüre und befestigte diese im Stiegenaufgang, wo er sie dann entsprechende ihres Einsatzes hinunterlies. end zuhause.
24. Und Action:
Dreht einen Film oder ein Video: Auch da sind der Fantasie deines Kindes/deiner Kinder keine Grenzen gesetzt. Von Puppenfilm über Video mit Menschen als Schauspieler bis zu Zeichentrickfilmen ist alles möglich.
25. ABC Listen
zu verschiedenen Themen erstellen. Interessant wird es, wenn man die Ergebnisse vergleicht und den Unterschied zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung erkennt. Mögliche Themen könnten sein:
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- was ich gut kann,
- was mir Freude bereitet
- was mich motiviert
- was nach Quarantäne tun
-
26. Galgenmännchen/Hangman
27. Stadt-Land-Fluss: eine Beschreibung für unterschiedliche Altersgruppen findest du in meinem E-Book *)
28. Storytelling: Schreibt gemeinsam eine Geschichte
Auf die klassische Art (ihr überlegt euch gemeinsam den Inhalt) oder auf eine besondere Art: Dazu wird der Titel/die Überschrift festgelegt und jeder schreibt abwechselnd einen Satz. Das könnte dein Kind z.B. per Mail mit seinen Freunden machen. In einer vorgegeben Reihenfolge wird das Mail an den nächsten weitergeleitet, sobald der Betroffene einen neuen Satz geschrieben hat. Je mehr Leute am Schreiben der Geschichte beteiligt sind, desto spannender wird es. Denn niemand weiß, wie wie sich die Geschichte entwickelt hat, bis sie wieder bei einem selbst angekommen ist.
29. Zeichnet eure eigenen Wasserenergiekarten mit Affirmationen bzw. Bildern, die euch guttun oder wichtig sind.
30. Steine bemalen:
Sammelt bei eurem nächsten Spaziergang ein paar Steine. Diese könnt ihr zuhause bemalen oder mit Botschaften beschreiben. Eure kleinen Kunstwerke könnt ihr beim darauffolgenden Spaziergang verteilen oder an Stellen legen, wo sie gefunden werden. Der Finder freut sich bestimmt. Oder aber ihr bewahrt sie bis zum nächsten Anlass (z.B. Ostern, Geburtstag) auf und habt so gleich ein Geschenk (für Oma/Opa).
In einem Social Media Beitrag habe vor kurzem eine nette Idee einer Mutter gesehen. Diese Mutter hatte begonnen die bemalten Steine ihrer Kinder am Wegesrand aufzulegen. Mittels kleinem Plakat fordert sie die vorbeigehenden Spaziergänger (mit Kinder) auf, beim nächsten Mal das gleiche zu tun – mit dem Ziel zu sehen, wie lange die Schlange während der Coronakrise wachsen wird.
31. Family-Lovebomb:
Jedes Familienmitglied schreibt/zeichnet kleine liebevolle Nachrichten an die übrigen Familienmitglieder und versteckt diese an Orten, wo sie von den Betroffenen auch sicher gefunden werden können.
32. Erfinderix:
Nehmt einen beliebigen Gegenstand (Klopapierrolle) und überlegt wofür man diese noch verwenden könnte. Pardoxes Denken ist hier erlaubt – hier geht es nicht um Machbarkeit, sondern um Kreativität. Und vor allem soll es Spaß machen!
33. Feel the Energy – Energie spüren:
Reibe deine Handflächen aneinander bis sie ganz war sind. Dann öffne langsam und Zentimeter für Zentimeter deine Hände (mit den Handflächen zueinander). Versuche wahrzunehmen, was du in dem Zwischenraum zwischen den Handflächen spüren kannst. Variiere immer wieder den Abstand zwischen deinen Handflächen und fühle, ob sich etwas verändert. Anmerkung: Manche Menschen nehmen die Wärme zwischen den Handflächen wahr, manche spüren eine Verbindung (eine Art Druck) und manche (vor allem Kinder) können auch die Energie zwischen den Handflächen sehen (z.B. in Form von Funkten oder Energiestreifen).
2 weitere Varianten findest du hier
So, das waren nun meine 33 Ideen. Hinterlasse mir gerne im Kommentar, wie dir diese Ideen gefallen haben! War was Neues für dich dabei? Und vor allem teile gerne deine Ideen hier mit uns – so dass aus 33 Ideen vielleicht einmal 66 oder sogar 133 Ideen werden.
*) Erklärung in meinem E-Book „Spielen und spielend lernen mit meinen 5+1 Lieblingsgames“, für alle neuen Newsletter Abonnenten.
**) Anleitung in meinem E-Book „33 smarte Games für clevere Kids“